Dein Wartezimmer –
Wohlfühloase oder Abstellgleis?

Hier warte ich doch gern!

Das Wartezimmer jeder (Zahn-) Arztpraxis ist der Aufenthaltsort für Patienten, an dem sie die meiste Zeit unbeaufsichtigt verbringen. Im Winter möchte man seinen Mantel ablegen und etwas aufwärmen. Im Sommer möchte man nicht am Stuhl kleben bleiben und sich schweißfrei entspannen.
Doch das Wartezimmer sollte nicht nur eine unbeschwerte Wartezeit ermöglichen, sondern auch dem Praxisteam helfen, ungeahnte Funktionen zu nutzen.

Erst mal durchatmen

Neben den Praxisräumen, sollte ebenfalls das Wartezimmer regelmäßig gelüftet werden. Das mindert nicht nur unangenehme Gerüche, sondern minimiert auch das Infektionsrisiko deiner Patienten und Mitarbeiter. Unteranderem das Coronavirus kann durch Aerosole in der Luft übertragen werden.

Es gibt einige Pflanzen, die als natürlicher Luftfilter dienen. Pflanzen binden Giftstoffe, mindern den Stresspegel der Patienten und wirken sich positiv auf die Psyche der Menschen aus. Wenn es in deinem Wartezimmer an Ablagefläche fehlt, können sogenannte Blumenampeln aushelfen.

Der richtige Lesestoff

In den meisten Wartebereichen liegen Magazine aus, die von den Wartenden durchstöbert werden können. Wichtig zu beachten ist, dass ebenfalls Desinfektionsmittel in Reichweite steht und Patienten darauf hingewiesen werden, dieses vorm Berühren der Magazine zu nutzen.
Alle Magazine sollten regelmäßig überprüft und aussortiert werden, wenn sie Risse oder Knicke aufweisen. Auch veraltete Zeitschriften haben in deinem Wartezimmer nichts zu suchen. Als Alternative nutzen moderne Praxen bereits ein digitales Zeitschriftenregal. Mit kostenlosem Gäste WLAN und Apps wie „sharemagazines“ können Patienten die Wartezeit nutzen und unbeschwert den Lesestoff durchstöbern.

Wenn du die Wartezeit in deiner Praxis zu deinem Vorteil nutzen möchtest, kannst du bestimmen, was deine Patienten lesen werden.
Möglichkeit 1:
Händige ihnen an der Anmeldung Flyer und Broschüren aus und bitte sie konkret darum, sich die Zeit zu nehmen, um diese Informationen zu lesen.
Möglichkeit 2:
Erstelle einen Blog auf deiner Praxiswebsite und weise Patienten daraufhin. Du kannst diesen Blog auch als Landingpage für das kostenfreie Gäste WLAN einrichten und mehr Impressionen generieren.
Möglichkeit 3:
Drucke die Blogbeiträge deiner Website aus und erstelle so deine eigenen Magazine. Diese kannst du ebenfalls im Wartezimmer auslegen oder den Patienten an der Anmeldung persönlich überreichen.

Der Ton macht die Musik

Nicht nur Angstpatienten lassen sich von den Tönen aus dem Behandlungszimmer einschüchtern. Der Sauger, der Bohrer, ein weinendes Kind. All diese Geräusche könnten durch angenehmere Klänge übertönt werden. Je nach Klientel kann ein regionaler Radiosender eingestellt werden. Eine klassische Hintergrundmusik kann beruhigend und entspannend wirken. Bei jungen Patienten macht eine moderne Playlist aus Charthits Sinn.

2012 hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass (Zahn-) Arztpraxen von der GEMA befreit sind.

Sitzt du bequem?

Vor allem Aligner Systeme werben mit einem „komfortablen Tragekomfort“. Wenn man solche Schlagworte anwendet, sollte das ganzheitlich beachtet werden. Patienten kommen mit dieser Vorstellung in deine Praxis und erwarten, dass dieser Anspruch in allen Situationen erfüllt wird.

Der hohe Qualitätsanspruch gilt also für alle Bereiche deiner Praxis. Vor allem im Wartezimmer wird die Aufmerksamkeit deiner Patienten weder durch dich noch dein Team beeinflusst. So solltest du also sicher stellen, dass deine Praxis diesen Anspruch in jeglichen Bereichen gerecht wird.

Hell und freundlich

Nicht nur dein Team sollte freundlich sein, sondern auch das Ambiente und die Einrichtung. Lichtquellen können die Atmosphäre stark beeinflussen. Viele Patienten nutzen die Wartezeit, um zu arbeiten, zu lesen oder zu lernen. Je mehr Lichtquellen der Warteraum bietet, desto zufriedener werden Patienten diesen Bereich verlassen.

Licht, ob als natürliches Sonnenlicht oder als Kunstlicht, hat großen Einfluss auf den menschlichen Organismus. Die Wirkung von Licht regt den Menschen an, entspannt ihn, beeinflusst Stimmung, Aufmerksamkeit und die kognitive Leistungsfähigkeit. Achte auch bei der Wahl deiner Gardinen darauf, dass sie lichtdurchlässig sind. Wenn du bemerkst, dass die Sonnenstrahlen eine bestimmte Wand deines Wartezimmers anstrahlt, kannst du über einen Spiegel nachdenken, der das Licht reflektiert und den Raum zusätzlich erhellt.

Auch wenn Patienten zum richtigen Zeitpunkt in deiner Praxis ankommen und theoretisch direkt ins Behandlungszimmer durchgehen könnten, empfehle ich dir dennoch deine Patienten vorerst für einige Minuten im Wartezimmer Platz nehmen zu lassen. Dort kann er in Ruhe ankommen, Luft holen und seine Sachen ablegen.

Denke daran, dass dein Wartezimmer die Sorgfalt deiner Arbeit und den Qualitätsanspruch deines Teams widerspiegelt. Nimm dir einen Moment Zeit und betrachte dein Wartezimmer mit einem neutralen Blick.

Führe den Selbsttest durch

2 Kommentare zu „<strong>Dein Wartezimmer –<br>Wohlfühloase oder Abstellgleis?</strong>“

  1. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Eine Freundin von mir möchte eine Arztpraxis kaufen und diese renovieren. Das Einrichten des Wartezimmers ist ihr sehr wichtig. Danke für die Checkliste – das wird ihr einen guten Überblick verschaffen.

    1. Danke für den Kommentar! Wie cool 🤩 Es ist schön zu hören, dass die Checkliste hilfreich bei der Neugestaltung sein kann.
      Ich wünsche der Freundin alles Gute für die Eröffnung ihrer Arztpraxis 🙂
      Viele Grüße, Vanessa

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.