Instagram ist längst nicht mehr nur eine Plattform für Influencer, Foodpics und Urlaubs-Selfies – auch Zahnarztpraxen nutzen sie zunehmend, um potenzielle Neupatient:innen anzusprechen, Vertrauen aufzubauen und sich als moderne Praxis zu positionieren.
Doch zwischen stylischen Behandlungsräumen und Vorher-Nachher-Bildern lauern auch rechtliche Fallstricke.
Was ist auf Instagram erlaubt – und was kann richtig teuer werden?
Hier bekommst du den Überblick.
❌ Patientenbezogene Inhalte? Nur mit schriftlicher Einwilligung!
Ob Selfie nach der Aligner-Behandlung, ein „Wow“-Vorher-Nachher-Vergleich oder ein spannendes Röntgenbild – all das ist ohne ausdrückliche Zustimmung deiner Patient:innen tabu.
Warum?
- Zahnärztliche Schweigepflicht: Du bist (genauso wie dein ganzes Team) gesetzlich dazu verpflichtet, alle patientenbezogenen Informationen vertraulich zu behandeln.
- Datenschutz: Selbst wenn du keinen Namen nennst – über Umwege kann die Identität manchmal doch nachvollziehbar sein.
- Rechtliche Folgen: Verstöße können nicht nur straf- und berufsrechtliche Konsequenzen haben, sondern auch dein Image beschädigen.
Tipp: Wenn du unbedingt etwas zeigen möchtest, hol dir immer eine schriftliche Einwilligung ein – sicher ist sicher.
🩸 Achtung: Blutige oder sensible Inhalte

Ein Zahn zieht sich nicht gut in Reels? Instagram sieht das genauso.
Blutige oder invasive Inhalte werden automatisch als „sensible Inhalte“ eingestuft – das heißt: verpixelt, ausgeblendet oder im schlimmsten Fall gelöscht.
Das betrifft zum Beispiel:
- OP-Szenen
- stark blutende Wunden
- invasive Behandlungen
Stattdessen: Zeig lieber, wie freundlich, professionell und modern eure Praxis arbeitet. Das wirkt langfristig vertrauensbildender – versprochen.
📣 Werbung? Ja – aber bitte gesetzeskonform!
Zahnärztliche Werbung unterliegt klaren Regeln. Was in der Modewelt funktioniert, kann in der Medizin schnell problematisch sein.
❌ Irreführende Werbung ist verboten:
- Übertriebene Angaben zu Behandlungsergebnissen
- Unrealistische Heilversprechen
- Irreführende Preisangaben
- Unsachliche oder direkte Vergleiche mit anderen Praxen
❌ Auch „anpreisende“ Werbung ist nicht erlaubt:
- Reißerische Headlines à la „Die besten Zähne der Stadt!“
- Übertriebenes Eigenlob
- Superlative wie „unschlagbar“, „weltweit führend“, „perfekt“ oder „revolutionär“
Diese Art von Kommunikation kann das Vertrauen in die ärztliche Seriosität untergraben – und ist berufsrechtlich heikel.
Besser: Sachlich, informativ und ehrlich bleiben. Authentizität verkauft sich heute besser als jede Show.
🤳 Zu viel Selbstdarstellung? Auch nicht ideal.
Natürlich sollst du als Zahnärzt:in Gesicht zeigen. Menschen folgen Menschen – nicht nur Logos.
Aber: Wer sich ständig selbst inszeniert, läuft Gefahr, weniger authentisch und sogar unseriös zu wirken.
Die Balance ist entscheidend:
Informieren, unterhalten und Vertrauen aufbauen – statt nur zu posieren.
✅ Was ist erlaubt – und was macht wirklich Sinn?
Jetzt die gute Nachricht: Es gibt genug Inhalte, die du ohne Sorgen posten kannst – und die sogar richtig gut ankommen:
💬 Sachliche Informationen
- Erklärvideos („Was passiert bei der ersten Aligner Sitzung?“)
- Tipps zur Zahnpflege oder Aligner Reinigung
- Infos über neue Technologien oder Behandlungsansätze
🏅 Zertifikate & Fortbildungen
Du warst auf einem spannenden Kongress oder hast eine neue Zertifizierung abgeschlossen?
Zeig das! Das unterstreicht deine Expertise und wirkt gleichzeitig vertrauensstärkend.
🦷 Vorstellung deines Teams
Teamfotos, kurze Steckbriefe oder witzige „Fun Facts“ über eure Helfer:innen kommen super an – und sind rechtlich völlig unbedenklich.
🛋️ Einblicke in die Praxis
Zeig deine Räumlichkeiten, neue Geräte oder einfach die Stimmung im Alltag – das macht dich nahbar.
🎉 Aktionen & Events
Ob Tag der offenen Tür, Gewinnspiel oder Patientenaktion – alles, was eure Community einbindet, sorgt für Sichtbarkeit und Reichweite.
Fazit
Instagram ist ein starkes Tool für moderne Praxiskommunikation – wenn du weißt, worauf du achten musst.
Mit dem richtigen Mix aus Information, Persönlichkeit und Kreativität kannst du sichtbar werden, ohne rechtliches Risiko einzugehen.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Content safe ist – oder du Inspiration brauchst, was deine Praxis wirklich einzigartig macht – melde dich gern bei mir.
Ich helfe dir, aus deiner Instagram-Präsenz eine echte Patienten-Magnetin zu machen.
Let’s bubble!
Deine
Vanessa